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1. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 262

1902 - Karlsruhe : Lang
— 262 — Zeit verspottete. Über dieses Werk predigte ein Zeitgenosse Brants, Johannes Geiler von Kaysersberg, der in Schaffhausen geboren war und nach dem Tode seines Vaters von seinem Großvater in Kaysersberg erzogen wurde. Er war der berühmteste Prediger seiner Zeit, und Kaiser Maximilian versäumte es nie, ihn zu hören,^wenn er nach Straßburg kam. Johannes Geiler von Kaysersberg. Schließlich muß noch Jakob Wimpheling aus Schlettstadt (geb. 1450) erwähnt werden. Zu seiner Zeit blühte in Schlettstadt eine Gelehrtenschule, iu der zahlreiche Schüler aus dem Elsaß und dem übrigen Deutschland ihren Studien oblagen. Aus seinen Schristen leuchtet vor allem lauterste Liebe zum deutschen Vaterlande; den Franzosen, die schon damals das Liedlein vom Rhein als Grenzstrom zwischen Frankreich und Deutschland zu singen ansingen, war er ein unversöhnlicher Gegner. 2. Das Münster zu Straßburg und die Kathedrale zu Metz. Daß an Stelle des heutigen Straßburger Münsters ein römisches Gebäude gestanden habe, ist durch Ausgrabungen in

2. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 261

1902 - Karlsruhe : Lang
— 261 — Aus dem 14. Jahrhundert ist Johann Tanler zu erwähnen, ein hervorragender Gottesgelehrter und Prediger in Straßburg. Doch er predigte nicht nur, sondern er handelte auch nach den Lehren, die er vortrug. Als der schwarze Tod in Straßburg wütete, besuchte er Kranke und Sterbende, um überallhin die Tröstungen der Hl. Religion zu bringen. jydfa; Arjit Chrv J 4 S S. Dens.tusa’öäi t f io. i (itwös jünger ist ^akob Zwinger von Königshosen, Domherr am Münster und an der St Thomaskirche zu Straßburg. Er starb im ^ahre 1420. Zwinger war ein gelehrter, fleißiger Geschichtsforscher; er schrieb eine Geschichte des Elsasses und der Ltadt Straßburg, sowie eine Geschichte der Kaiser und der Päpste, ^eine „deutsche Chronik" ist das älteste Geschichtswerk der deutschen Sprache. Auch die Zeit Maximilians I. ist reich an elsässischen Gelehrten. ^ Damals lebte in Straßburg Sebastian Brant, der in einem -buche, „das Narrenschiss" geheißen, die Torheiten seiner

3. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 415

1906 - München : Oldenbourg
76. König Ludwigs I. Jugendzeit und Lehrjahre. 415 In jenen liederreichen Gauen umschlingt, wie Eichendorff singt, der Frühling Haus und Hof und Wald und alles Gewöhnliche; die Märchen der Vorzeit werden in der Brust lebendig, ein Hauch der Romantik weht überall. Aber auch an ernster Mahnung fehlt es nicht. In diesen gesegneten Tälern wütete ein räuberischer Feind, die Heidelberger Schloßruine erinnert eindringlich genug an Melae und seine Horden. Solche Tage der Trauer kehrten für die Pfalz gerade damals zurück. Der Krieg gegen Deutschland fand im April 1792 in der Pariser Nationalversammlung berauschte Zustimmung und bald ergossen sich die streitenden Heere über Pfalzbayern, das aus lauge Zeit Schauplatz des Krieges blieb. Da eine Beschießung der Stadt Mannheim in drohender Aussicht stand, mußte die herzogliche Familie abermals nach Darmstadt flüchten. Der Kriegstumult brachte die düstersten Bilder vor die Augen des Knaben. In den Straßen drängten sich die Flüchtlinge, in ihrem Geleit zogen Unruhen, Schrecken, Verwirrung ein, hinter ihnen loderten alle Greuel eines furchtbaren Krieges auf. Des Prinzen königlicher Pate starb auf der Guillotine. „In welcher Zeit," rief damals Johannes Müller aus, „zu welchen Aussichten hat Gott uns bestimmt! Rasende, wie einst im Tschilminar der trunkene Sohn Philipps, laufen mit Fackeln in der Hand in dem alten Gebäude der Staatsverfassungen umher; da brennt ein Turm auf, dort bricht eine Zinne herab, bald sinkt alles in den Staub!" Die Wehrkraft des Deutschen Reiches zeigte sich von der kläglichsten Seite. Das gegenseitige Mißtrauen der beiden deutschen Großmächte lähmte alle Unternehmungen, die Regierungen der kleineren Staaten waren ohne Kraft und Energie. Feindlicherseils zeigte die Jakobinerphrase Custiues: „Krieg den Palästen, Friede den Hütten!" bald ihren wahren Wert: die Neufranken pflanzten in der Pfalz ihre Freiheitsbäume nur zwischen Ruinen. Schon im Jahre 1796 verlor der fürstliche Knabe seine Mutter. Vou ihr war noch zur Leitung des Unterrichts ein einfacher Landpfarrer berufen worden, Joseph Anton Sambnga, dessen Lehre und Beispiel von dauerndem Einfluß auf den Zögling war. Sambnga hielt sich über seine Unterrichtsstunden und die dabei geführten Gespräche ein Tagebnch, das nach seinem Tode dnrch Sailer veröffentlicht wurde. Diese Aufzeichnungen beweisen, daß der Lehrer nicht bloß als frommer sondern auch als denkender Mann das Bildungswerk förderte. Er bezeichnet selbst als Hanptprinzip seiner Methode, es sollte im Schüler bei allem das Selbstdenken gefordert werden, und diese Anregung in frühester Jugend ging nicht verloren. Das Streben sich selbst von allem Erforderlichen zu überzeugen tritt bei den Regierungshandlungen des nachmaligen Königs überall hervor. Es kann dem Kunstmäzen Ludwig als Hauptverdienst zugerechnet werden, daß bei allen seinen großartigen Plänen zur Förderung der Kunst ein methodischer Zusammenhang zu erkennen ist, der nicht selten bis in die Studien

4. Die Weltgeschichte - S. 112

1835 - Mainz : Kupferberg
112 Mittlere deutsche Geschichte. Die Macht der Großen wird durch Karl beschränkt, Duces ver- mindert, Grafen vermehrt (an der Spitze der Gauen, mit der Leitung des Kriegs- und Gerichtswesens), — Hissl (jährlich vier Scndtage). Nationalversammlungen der Vornehmeren im Frühjahre und Herbste. Karl's Capitularien. Druck der Heeresfolge für die Freien; daher vermehrte Vasallen und Leibeigene. Karl's Reichspalaste: zu Nimwegen, Frankfurt, vorzüglich zu Ingelheim und Aachen. Dis- thümer, die er stiftete: zu Osnabrück, Werden, Bremen, Paderborn, Minden rc. Ludwig der Fromme gründet das Erzbisthum zu Hamburg. Auch der Feldbau (La^it. llc viliis), die Handwer ke und Künste (Rheinbrücke zu Mainz), Bergwerke, der Handel (Handelsplätze zu Magdeburg, Erfurt, Regensburg re. Jahrmärkte zu Speier, Mainz, Trier re.), und vorzüglich die Wissenschaften werde» durch Karl gehoben und gefördert, unterstützt von seinem Freunde und Lehrer Alb in Alkuin aus 2)ork in Britannien seit 795, und von Egin- hard vom Odenwalde, seinem Eeheimschreiber (dessen vit» Caroü maguí); daher seine Kloster - und Dvmschulen zu 8ui880„s, Lyon, Metz, Osnabrück, Fulda rc., seine Hofakademie, seine fränkische Sprachlehre, Sammlung altdeutscher Gedichte, die sein Sohn wieder unterdrückt rc. I!. Mittlere deutsche Geschichte, bis Karl V. 1519. I. Don der Entstehung des deutschen Reichs bis Rudolf von Habsburg, von 843 bi 6 1273. * Das deutsche Reich entwickelt sich zu einem erblichen W a h l r e i ch e. Die von den Chur fürsten gewählten u n & gewöhnlich zu Aachen gekrönten Könige empfangen ihre Krönung als Kaiser von dem P a b st e, und ihre Züge n a ch Italien sind es vorzüglich, welche dem deutschen Reiche seine edelsten Kräfte rauben und seine freiere Entwicke- lung gewaltsam hemmen. — Das Lehenwesen bildet sich vollkommen ans, und der ritterliche Sinn führt zu den Kreuzzügen. 1. Regenten aus dem Geschlechte der Karo- linger, von 843—911. * Wiederholte Kämpfe gegen einbreche ude Nor Män- ner, Slaven und Ungarn, Zwistigkeiten in den Herrscher- Familien selbst, Verwirrungen durch die Anmaßungen der Großen im Innern begleiten den seiner Auflösung ent- gegen eilenden karolingischen Stamm. Die Herzoge tre- ten in ihrer früheren Macht wieder hervor.

5. Geschichte der Neuzeit - S. IV

1887 - Wiesbaden : Kunze
Iv Vorwort zur fünften Auflage. umsoweniger zweifelhaft sein, als sie, zum Teil wenigstens, zugleich Kultur- und Sittenspiegel im kleinen sind. Möge das Buch auch in seiner jetzigen Gestalt wohlwollende Ausnahme finden und mit dazu beitragen, daß der Geschichtsunterricht auf Geist und Gemüt der weiblichen Jugend gleicherweise bildend und veredelnd wirse. Köln, im Mai 1887. M Weck.

6. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 39

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Iv. Das fränkische Reich und die Erneuerung des abendländischen Kaisertums. 39 und dem daraus folgenden Flurzwang bis ins 19. Jh. hinein geherrscht hat. ß) Geistige Kultur. Eine großartige Tätigkeit entfaltete Karl auch für die Hebung der geistigen Kultur in seinem Reiche. Das Christentum und die Antike waren ihre Grundlagen. Die erste Kulturmacht, die Kirche, beherrschte Karl völlig: war sie auch durch Bonifatius vom Papst abhängig geworden, so war Karl dessen Oberherr, beanspruchte sogar die Entscheidung in dogmatischen Streitfragen und ernannte zudem die Bischöfe. Im Sachsenlande gründeten er und seine Nachfolger die Bistümer Münster, Paderborn, Osnabrück, Minden, Bremen, Yerden, Hildesheim, Halberstadt; alle deutschen Bistümer waren unterstellt den Erzbischöfen von Mainz, Trier, Köln und Salzburg; dazu kam unter Ludwig d. Fr. das Erzbistum Hamburg, das nach Hamburgs Zerstörung durch die Normannen nach Bremen verlegt wurde. Eifrig sorgte Karl für die Bildung und das sittliche Leben der Geistlichen und des ganzen Volkes. Die Lücken seiner vernachlässigten Jugendbildung suchte er im Mannesalter auszufüllen und blieb von wissenschaftlichem Eifer bis in sein Greisenalter erfüllt (Einh. Yita c. 25. 29). Umgeben von Männern wie dem Angelsachsen Alkvin, der der Gründer der Hofschule wurde, dem Langobarden Paulus Diäconus, Warnefrieds Sohne, der die Geschichte seines Yolkes schrieb, Petrus von Pisa, Angilbert, Einhard, der sein Biograph wurde, rief er die erste Wiedergeburt des klassischen Altertums hervor, schuf er eine Weltliteratur und hob die Baukunst. Und doch blieb er in seinem ganzen Wesen Deutscher. Die vorhandenen Kloster-, Dom- und Stiftsschulen suchte er zu heben und regte zur Gründung von neuen an. Er faßte den Gedanken der allgemeinen Schulpflicht, hatte dabei aber vorzugsweise nur die religiöse Bildung des Yolkes im Auge und konnte seine Ziele natürlich nur unvollkommen erreichen. Unter seinen Nachfolgern gerieten seine Schuleinrichtungen rasch in Verfall. e) Persönliches. Über sein Äußeres, über Kleidung und Lebensgewohnheiten berichtet Einhard c. 22. 23. 24. Sein Familienleben war nicht makellos, auch wenig glücklich. Von seinen Söhnen überlebte ihn nur Ludwig. Er starb im Januar 814

7. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 39

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
[V. Das fränkische Reich und die Erneuernng des abendländischen Kaisertums. 39 und dem daraus folgenden Flurzwang bis ins 19. Jh. hinein geherrscht hat. ß) Geistige Kultur. Eine großartige Tätigkeit entfaltete Karl auch für die Hebung der geistigen Kultur in seinem Reiche. Das Christentum und die Antike waren ihre Grundlagen. Die erste Kulturmacht, die Kirche, beherrschte Karl völlig: war sie auch durch Bonifatius vom Papst abhängig geworden, so war Karl dessen Oberherr, beanspruchte sogar die Entscheidung in dogmatischen Streitfragen und ernannte zudem die Bischöfe. Im Sachsenlande gründeten er und seine Nachfolger die Bistümer Münster, Paderborn, Osnabrück, Minden, Bremen, Verden, Hildesheim, Halberstadt; alle deutschen Bistümer waren unterstellt den Erzbischöfen von Mainz, Trier, Köln und Salzburg; dazu kam unter Ludwig d. Fr. das Erzbistum Hamburg, das nach Hamburgs Zerstörung durch die Normannen nach Bremen verlegt wurde. Eifrig sorgte Karl für die Bildung und das sittliche Leben der Geistlichen und des ganzen Volkes. Die Lücken seiner vernachlässigten Jugendbildung suchte er im Mannesalter auszufüllen und blieb von wissenschaftlichem Eifer bis in sein Greisenalter erfüllt (Einh. Vita c. 25. 29). Umgeben von Männern wie dem Angelsachsen Alkvin, der der Gründer der Hofschule wurde, dem Langobarden Paulus Diaconus, Warnefrieds Sohne, der die Geschichte seines Volkes schrieb, Petrus von Pisa, Angil-'jt^^^ bert, Einhard, der sein Biograph wurde, rief er die erste Wiedergeburt des klassischen Altertums hervor, schuf er eine Weltliteratur und hob die Baukunst. Und doch blieb er in seinem ganzen Wesen Deutscher. Die vorhandenen Kloster-, Dom- und Stiftsschulen suchte er zu heben und regte zur Gründung von neuen an. Er faßte den Gedanken der allgemeinen Schulpflicht, hatte dabei aber vorzugsweise nur die religiöse Bildung des Volkes im Auge und konnte seine Ziele natürlich nur unvollkommen erreichen. Unter seinen Nachfolgern gerieten seine Schuleinrichtungen rasch in Verfall. e) Persönliches. Über sein Äußeres, über Kleidung und Lebensgewohnheiten berichtet Einhard c. 22. 23. 24. Sein Familienleben war nicht makellos, auch wenig glücklich. Von seinen Söhnen überlebte ihn nur Ludwig. Er starb im Januar 814

8. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 179

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
Karl der Große. 179 dessen Nachfolger, Hemmkng, aber schloß Friede und die Eider ward jetzt die nördliche Grenze der fränkischen Monarchie, wahrend sickim Osten die Raab, im Süden die Tiber, und im We- sten den Ebro berührte. Doch dadurch stand Karl überfeinem Jahrhunderte, daß ec die geistige Bildung seiner Völker zu befördern suchte, ein den übrigen Eroberern ganz fremder Gedanke, und darum vornehm- lich verdient er der Große zu heißen. Herbeigerufene gelehrte Ausländer mußten ihn hierbei unterstützen, wie Alc»in, aus England, Peter aus Pisa, Paul Warnefried aus der Lombardei, Paulinus von Aquileja u. a. Schulen in den Klöstern bereiteten die Jugend für weltliche und geistliche Acmter vor; an seinem Hofe sogar stiftete Karl eine Akademie, und die Anlegung von Bisthümern, wie zu Minden, 780, zu Osnabrück 783, zu Verden, 786, zu Bremen, 788, zu Paderborn, 795, zu Münster, 805, verpflanzte mit der christlichen Religion mannig- fache andere Kenntnisse. Der Ruhm seines Namens drang bis in die fernsten Lande, und der Chalif Harun a l Raschid, der in dem vomchalifen Abu Giafar, genannt al Mansor, d.r. der Sieghafte, 764 am Tigris erbaueten B a g d a d residirte, schick- te dem viel geehrten Franken-Kaiser eine Schlaguhr und einen Elephanten zum Geschenke. Die Verbesserung»des Kirchengesangs, die Verfertigung einer Grammatik, die Anleitung zum Garten- und Ackerbau, die Beförderung des Handels durch Jahrmärkte, beschäftigten diesen nimmer rastenden Monarchen. Sein Plan, die Donau durch einen Canal mit dem Rheine zu verbinden, scheiterte an der Unerfahrenheit seiner Werkleute. Zweimal im Jahre, im Mai und Oktober, hielt er Reichstage; bei jenem erschienen Hohe und Niedere, bei diesem nur der engere Ausschuß der Vor- nehmern. Nicht H e r z ö g e, sondern viele Grafen verwalteten die Provinzen in kleinen Bezirken mit mehrern Unterbeamten; königli- che Sendboten, (Missi regii) kamen unvermuthct, ihnen Rechen- schaft von ihrer Verwaltung abzufordern. Eine drückende Last wurde, bei den endlosen Kriegen, der Heerbann, daher traten viele freie Leute in die Leibeigenschaft, um nur desselben le- dig zu seyn; dagegen gab es weder einen Mittelstand, noch einen freien Bauernstand, trotz der hierüber erlassenen kaiserlichen Befehle. Noch vor seinem Ableben sah Karl von seinen drei mit Hilde- gardis erzeugten Söhnen, (ein älterer von der wenig geliebten Bertha, Pipin, ward von ihm ins Kloster geschickt,) die zwei kräftigem, Karl und Pipin, ins Grab steigen, und der minder fähige Ludwig blieb allein übrig. Er nahm selbigen zum Mit- regenten an, und beschloß sein vielbewegtes, thatenreiches Leben in seinem 72. Jahre zu Aachen, seinem liebsten Aufenthaltsorte, wo er auch begraben ward. 813 614 12

9. Geschichte des preußischen Staates - S. 53

1900 - Münster i. W. : Schöningh
gelegt, Ihr müßt das Werk vollenden!" Die Krone war das gemeinsame Band, das sämtliche Teile des Staates als ein Ganzes umschloß, und mit dem Titel ihres Fürsten wurde „Preußen" der Gesamtname sür die einzelnen, getrennt liegenden Gebietsteile, und die schwarz-weißen Landesfarben des Herzogtums wurden die Nationalfarben des gesamten preußischen Staates. *) Teilnahme an dem spanischen Erbfolgekriege. 1701—1713. Treu dem gegebenen Versprechen, half der König dem deutschen Kaiser in dem spanischen Erbfolgekriege. 25000 Mann preußischer Truppen, obgleich nur 10 000 Mann gestellt zu werden brauchten, kämpften nebst dem Fürsten Leopold von Dessau bald unter dem Oberbefehle des Prinzen Eugen von Savoyen, bald unter dem berühmten englischen Anführer Marlborongh neben kaiserlichen und englischen Soldaten. In den glänzenden Siegen bei Höchstädt^) und Turin, bei Ramillies, Ondenarde") und Malplaquet4) bewährten die Brandenburger ihren alten Waffenruhm und fügten den früheren Kriegslorbeeren neue, glänzende hinzu. Im Friedensschlüsse zu Utrecht (1713), der dem spanischen Erbfolgekriege ein Ende machte, erhielt Preußen Obergeldern; jedoch erlebte Friedrich das Ende dieses Krieges nicht mehr. Vergrößerung des Landes. Auch auf friedlichem Wege hat der erste König seinen Länderbesitz nicht unerheblich erweitert. Als der Herzog August von Sachsen König von Polen wurde und bei dieser Gelegenheit über reiche Geldmittel versügen mußte, kaufte Friedrich das Stift Quedlinburg, die Reichsstadt Nordhausen und das Amt Petersberg bei Halle (1697). — Desgleichen erwarb er durch Kauf die Grasschaft Tecklenburg (1707), und wegen seiner Verwandtschaft mit Wilhelm von Oranien erhielt er die Grafschaften Mörs und Singen (1702) und das Fürstentum Neuenburg und die Grafschaft Valendis in der Schweiz (1707). Sorge fiir Kunst und Wissenschaft. Unter Friedrich Iii. entfaltete sich in Brandenburg ein reges geistiges Leben, das vom Hose aus geweckt und gefördert wurde. In Halle eröffnete der Kurfürst eine Universität, an der u. a. der geistreiche Kenner des Kirchenrechts Thomasius, der sich, wie es bisher gebräuchlich, nicht der lateinischen, sondern der deutschen Sprache bei seinen Vorlesungen bediente, und der menschenfreundliche Pädagoge Aug. -Herrn. Franke wirkten. — In Berlin entstand die Societät der Wissenschaften und die Akademie der Künste für Maler und Bildhauer. Erstere wurde veranlaßt durch den Zusammentritt von Ge- J) Erg. Nr. 9 und 10. 2) Im westl. Bayern an der Donau. 3) Im südlichen, bezw. im südwestl. Belgien. 4) Im nördlichen Frankreich, nahe an der belgischen Grenze.

10. Die mittlere und neue Welt - S. 171

1873 - München : Lindauer
171 Empfänglichkeit. Die Unterrichts- iinb Bildungsanstalten haben sich in dieser ßeit nicht bloß vermehrt, sondern sie erhielten auch vielfache Verbesserungen. In Italien wurde seit dem Wiederaufleben der klassischen Litteratur besonders für die Unterweisung und Erziehung der Kinder der vornehmen Stände thätiger und besser gesorgt, die vorhandenen Schulen wurden zweckmäßiger eingerichtet^ und in vielen Städten neue angelegt, in welchen man vorzüglich den Unterrickt in den alten Sprachen eifrig betrieb. Die verdienstlichste und für die Verbreitung der alten Litteratur wirksamste Umgestaltung des Unterrichts erfolgte in N i e d e r d e u t s ch l a u d durch den Karthäuser Groa'te (1340—1384), Stifter der Hieronymraner, einer kirchlichen Vereinigung zur Vervollkommnung der Jugeud-bilduug. Groate gründete zu Deveuter (in den Niederlanden) eine vortreffliche Unterrichts- und Erziehungsanstalt. Aus dieser und den bald darauf zu Zwoll, Utrecht und Münster errichteten Schulen gingen die ersten Stützen des humanistisch eit Studiums hervor. Unter den Katholiken erwarben sich in der Folge die Benediktiner und Jesuiten, unter letzteren besonders Petrus Kanisius, große Verdienste um die Bildung der Jugend. Unter den Protestanten zeichneten sich M e l a' it ch t h o n, Kamerarins und I. Stnrm mit ihren Schülern in dieser Beziehung vorteilhaft aus. Die Gymuasieu in Gold der g und Jleseld, die sächsischen Fürstenschulen, die württembergr-schen Klosterschulen und die Schule des grauen Klosters in Berlin galten als Muster. Den Sinn für Begründung höherer Bildung beurkunden die vielen Universitäten, welche während dieser Zeit entstanden sind. In Deutschland wurde die erste Universität 1348 in Prag errichtet. Späteren Ursprungs sind die Universitäten zu Wien (1365), Heidelberg (1386), Köln (1388), Erfurt (1392), Würzburg (1403 errichtet, 1413 eingegangen, 1582 neu errichtet), Leipzig (1409), Rostock (1419), Löwen (1426), Greifswalde (1456), Freiburg (1457), Basel (1460), Ingolstadt (1472), Trier (1472), Tübingen (1477), Mainz (1477), Wittenberg (1502), Frankfurt a. d. O. (1506), Marburg (1527), Jena (1547 gestiftet, 1558 eröffnet), Dillingen (1554), Helmstadt (1575), Olmütz (1581); Grätz (1585), Gießen (1607), Paderborn (1614), Salzburg (1620 errichtet, 1625 vom Papste bestätigt), Straßburg (1621), Rinteln (1621), Altdorf (162>) und Bamberg (1647). In Frankreich entstanden 9 neue Universitäten, in Spanien und Portugal 8, in Italien 4, in Schottland 3, in Schweden Upfa'la (1476), in Dänemark Kopenhagen (1479). Allmählig entstanden auch mehrere Akademien oder gelehrte Gesellschaften, und die Bibliotheken wurden vielfach vergrößert und mit den Schätzen der klassischen Litteratur bereichert. Das Strebeu der Universitäten und Akademien, die Wissenschaft tn
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